Motivation ist die Voraussetzung - Extrem-Bergsteiger Thomas Huber referiert im Berchtesgadener Gymnasium
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So klingt es, wenn die 37-Jährige daran zurückdenkt, wie es sich anfühlt, anders zu sein, als sie 1992 mit elf Jahren und mit ihrer russisch-jüdischen Familie aus St. Petersburg nach Deutschland kommt: „Erinnerungen, die. Unsere Erinnerungen legen wir uns zurecht in erzählbare Geschichten. Ich hatte mir auch eine zurecht gelegt und ich achtete darauf, sie so zu erzählen, dass man lachen durfte über mein Unglück: Wenn ich gefragt wurde, wie es war, neu in einem Land zu sein und die Sprache nicht zu verstehen, so erzählte ich, anfangs habe ich die Schulfächer, aufgrund nicht vorhandener Sprachkenntnisse, anhand der verschiedenfarbigen Heftumschläge unterschieden: Montags hatte ich gelb, blau, zwei Mal rot, und dann grün.“ (aus: „Freitext: Zeit online“, April 2018)
Ankommen, das, ist ihr längst gelungen: Seit ihrem ersten Roman „Meine weißen Nächte“ (2004), der als der „beste neue Roman über Deutschland“ gelobt wurde (Vgl. „Magazin bücher“), ist die 37-Jährige mit verschiedensten Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bayerischen Kulturförderpreis.Auch in der Aula des Gymnasiums Berchtesgadens verschafft sie sich mit ihrer eindringlichen Stimme Gehör unter den 8.-11. Jahrgangsstufen, als sie aus ihrem 2017 veröffentlichten Roman „Mehr Schwarz als Lila“ liest. Ihr Schreibstil steht für die Gedankenwelt von Alex – jugendlich, manchmal kantig und unfertig, aber auch für die „vertrackte“ Geschichte, wie es Alex ausdrückt. Lena Gorelik geht in dem insgesamt handlungsarmen Roman der Frage nach, was passiert, wenn Liebe Raum in einer engen Freundschaft einfordert. Als sich zwei Jugendliche in Auschwitz, an einem bewusst plakativen Ort, (unangebracht) küssen und einen Diskurs in den Sozialen Medien auslösen, verbindet die Autorin geschichtliche Elemente geschickt mit der Frage nach der Moral. Bei ihr dreht es sich grundsätzlich ums Erinnern, ums Anderssein, ums Außenseitertum. Dazu kommt ein weiterer Tabubruch, denn Alex liebt ihren Lehrer, einen unkonventionellen jungen Referendar – und somit steht die Frage im Raum: Hat jede Grenzüberschreitung Grenzen?
Und es bleibt Anstoß, der, zur entgrenzten Diskussion im Anschluss an die Lesung im kleinen Rahmen führt. Und übrigens, die Farben „Schwarz“ und „Lila“ sind 2018 nicht annähernd so wesentlich wie die Umschlagfarben für die Schulfächer in der Erinnerung, die.Am Dienstag, den 14.06.2016, waren wir, die Klasse 8a, im Rahmen des Deutschunterrichts zu Besuch bei der Redaktion des Berchtesgadener Anzeigers. Dort erfuhren wir einiges über die Geschichte der Zeitung. Nächstes Jahr kann die Zeitung schon ihr 135-jähriges Bestehen feiern. In diesem Zeitraum war der Berchtesgadener Anzeiger für einige Jahre unter dem starken Einfluss des Nationalsozialismus geprägt und auch nach dem 2. Weltkrieg konnte die Zeitung nicht sofort wieder ihren eigenständigen Betrieb aufnehmen, sondern musste sich erst mit den Regeln der amerikanischen Besatzung arrangieren. Ulli Kastner, der aktuelle Chefredakteur, erklärte uns anschließend die Arbeit eines Redakteurs. Für den geschützten Beruf ist eine mehrjährige Ausbildung notwendig. „Es ist nicht von großer Bedeutung ein ‚Deutsch-Ass‘ zu sein, jedoch sind die Kommunikationsfähigkeit und die Freude am Schreiben wichtig“, erklärte Ulli Kastner. Der Beruf umfasst heutzutage nicht mehr nur aus dem Schreiben, sondern auch aus dem Setzen der Seite/dem Layout. Daher bestehen die Tätigkeiten in der Redaktion aus sehr viel Arbeit am Computer. Da die Berchtesgadener samstags und montags nicht auf ihre Zeitung verzichten müssen, ist die Redaktion auch am Wochenende besetzt – die Ausgabe vom Montag muss schließlich am Sonntag erarbeitet werden! Außerdem haben wir erfahren, wie die Mechanismen und die Zusammenarbeit mit den anderen Redaktionen funktionieren, die auch zur gleichen Verlagsgruppe gehören.
Nachdem wir dann noch einige Bände aus dem Archiv der Zeitung bestaunen konnten – unter anderem einen Band, in dem vom Untergang der Titanic berichtet wird – haben wir noch vor dem Beginn täglichen Trubels beim Berchtesgadener Anzeiger die Redaktionsräume wieder den Mitarbeitern überlassen und sind gemeinsam zur Schule gelaufen.Nach einer erholsamen Nacht wurden wir von dem Rauschen des Meeres geweckt und genossen als erstes den wunderschönen Ausblick, wodurch wir fit für den Aufstieg des Vesuvs waren. Mit dem zügigen, sogenannten „Wank-Schritt“ rannten wir auf den Vulkan und wurden mit spannenden Einblicken in den Vulkan sowie einem herrlichen Ausblick über ganz Neapel belohnt. Anschließend machten wir einen Abstecher nach Sorrent und gaben unser Urlaubsgeld in den Souvenirgeschäften aus. Beim Baden mit reißenden Wellen und einem Wahnsinns Sonnenuntergang ließen wir unseren gelungenen Tag ausklingen.
Am Mittwoch stand Pompeji auf dem Programm und frühes Aufstehen war angesagt. Mit dem Bus fuhren wir in die vom Vesuv verschüttete Stadt. Bei gefühlten 40°C besichtigten wir Thermen, Villen und Theater. Erschöpft kamen wir in unserer Unterkunft an und verbrachten unseren Abend gemeinsam auf unseren Terrassen. Voller Vorfreude auf den heutigen Tag, machten wir uns auf den Weg zum Hafen und wurden zur Freude der Schüler von Speed Booten überrascht. Die Fahrt zur Insel war für alle ein tolles Erlebnis, auch wenn die Lehrer anfangs etwas misstrauisch waren. In Capri angekommen fuhren wir mit dem Bus auf holprigen Straßen zur blauen Grotte. Dort quetschten wir uns zu fünft in kleine Ruderboote und wurden von dem leuchtend-türkis blauem Wasser überwältigt. Anschließend durften die Schüler Capri in Kleingruppen selbst erkunden. Auf dem Rückweg mit den Speed Booten geschah jedoch ein kleines Missgeschick, da die Motorschraube eines Bootes kaputt ging. Am Abend kamen allerdings wieder alle wohlbehalten in den Bungalows an.Am Freitag ging es für uns nach Herculaneum, dort besichtigten wir die zweite verschüttete Stadt und fuhren anschließend in eine gut erhaltene antike Villa in Stabiae. Nach einem tollen Freizeitprogramm mit Tischtennis, Fußball, Trampolinspringen und einem Schafkopfturnier ging der vorletzte Tag langsam auch zu Ende... Am letzten Tag besuchten wir drei griechische Tempel in Paestum und ein Museum, in dem viele antike Gegenstände ausgestellt waren. Unser letzter Ausflug ging in eine atemberaubende Tropfsteinhöhle, in der ein Teil des berühmten Musicals „Phantom der Oper“ gedreht wurde. Den letzten Abend verbrachten wir wieder mit Musik und guter Laune auf unseren Terrassen. Am Sonntag war es dann leider soweit und die Rückreise stand bevor. Spät am Abend, kurz vor Berchtesgaden, fuhren wir durch tiefen Schnee…