09.01.2023
Gastfreundschaft beweisen
Eine spanische Austauschschülerin aufnehmen, ohne selbst nach Spanien zu reisen. Das klingt mehr nach großem Aufwand und weniger nach Spaß. Was soll ich schließlich von einem solchen „Austausch“ mitnehmen (abgesehen von Stress)?
Alles außer das, wie sich schnell herausstellen sollte, nachdem wir nach einiger Bedenkzeit der Aufnahme von Carmen aus Lanzarote zustimmten. Schon gleich nach Carmens Ankunft Mitte Januar merkten wir, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, unsere Familie für einen Monat auf fünf zu erweitern. Zuvor hatten wir uns nur durch einige Videotelefonate und Textnachrichten ausgetauscht und konnten es kaum abwarten, uns endlich wirklich zu treffen.
Das erste Wochenende verbrachten wir fünf zuhause, um uns etwas besser kennenzulernen und um einige lokale Sehenswürdigkeiten wie den schneebedeckten Gipfel des Jenners zu besuchen. Am darauffolgenden Montag, dem ersten Schultag für Carmen, stieg sie nach einer kurzen Schulhausführung sofort mit in den regulären Unterricht meiner Klasse ein. Während sie zu Beginn noch einige Schwierigkeiten hatte, dem Unterricht auf Deutsch zu folgen, wurden ihre Deutschkenntnisse zum Ende des Monats hin immer umfangreicher und sie konnte sich auch immer besser auf Deutsch verständigen. Auch in unserer Klassengemeinschaft wurde sie herzlich willkommen geheißen und verbrachte die Pausen mit uns allen lachend an einem der Tische der Aula. Zuhause war die Stimmung nicht weniger fröhlich. Es wurden zusammen deutsche und spanische Gerichte gekocht – teilweise mit echten spanischen Zutaten, da wir ein ganzes Paket an spanischen Spezialitäten von Carmens Familie zugeschickt bekommen hatten. Außerdem wurden Spielabende veranstaltet und wir sahen uns gemeinsam Filme an. An den Wochenenden versuchten wir, möglichst viele Highlights zu planen, um Carmen einen möglichst allumfassenden Einblick in deutsche und bayerische Kultur und Natur zu geben. Neben Königssee, Klausbachtal, etc. fuhren wir beispielsweise auch nach München, wo wir uns die ganze Stadt mit den unterschiedlichen Vierteln ansahen und außerdem die Blauen Reiter im Lenbachhaus bestaunen konnten. Auch zwei Ausflüge nach Salzburg standen auf dem Programm, wo wir alle Sehenswürdigkeiten wie das Geburtshaus Mozarts oder die Festung Hohensalzburg abklapperten. Des Weiteren besuchte Carmen mehrere Skikurse am Rossfeld, wobei sich herausstellte, dass sie ein besonderes Talent im Skifahren hat. Dementsprechend freute es uns sehr, dass wir mit Carmen schon nach drei (!) halbtägigen Skikursen einen Vormittag am letzten gemeinsamen Wochenende mit der ganzen Familie auf der Piste verbringen konnten.
Kurz darauf, Mitte Februar, stand auch schon die Rückreise zu den Kanarischen Inseln bevor. Wir verabschiedeten uns zwar mit großem Bedauern, jedoch auch mit Vorfreude auf ein mögliches Wiedersehen, da wir von Carmen und ihrer Familie die Einladung bekommen hatten, sie demnächst auf Lanzarote zu besuchen. Zwar um ein Familienmitglied weniger, doch um einige wundervolle Erfahrungen reicher gingen wir in den nächsten Tag. Es hatte sich alles leichter und unkomplizierter herausgestellt, als befürchtet. Und zu Carmen nach Spanien zu reisen wäre nur ein schöner Nebeneffekt gewesen von diesen wunderschönen vier Wochen, die wir mit einem so netten, unkomplizierten und warmherzigen Menschen verbringen durften.
(Lisa Baier, 10a)
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